„This was like a punch from Muhammad Ali…“

„This was like a punch from Muhammad Ali…“ sagte Diego Armando Maradona nach dem denkwürdigen 4:0 der deutschen Mannschaft über Argentinien im Viertelfinale der Fifa Fussball WM 2010 in Südafrika.

Hat der gute Diego etwa meinen Blog Artikel „Float like a Butterfly, sting like a Bee“ vom 14. Juni nach unserem Auftaktspiel gegen Australien gelesen? Wahrscheinlich nicht. Wie auch, er kennt meinen Blog ja nicht und Deutsch kann er ja auch nicht. Aber vielleicht hätte er ihn mal lesen sollen, denn dann hätte er vielleicht gewusst, was ihm heute eine argentinische Zeitung verraten hat: „Diego, der Junge heißt Müller…“, schreibt nämlich die „Ole“. Diego, diese Zeile hast du Dir redlich verdient. Ich mag Dich nicht, denn du bist arrogant, was du hier, auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen unsere Mannschaft im Frühjahr sehr deutlich gezeigt hast. Im Übrigen mag ich Dich schon viel länger nicht. Denn wer unlauter spielt, ist für mich kein Sportsmann, sondern ein Betrüger.

Aber genug des Maradona-Bashings. Wenden wir uns doch lieber der Tatsache zu, dass die Deutsche Fussball Nationalmannschaft nach England nun auch einen sehr hochgehandelten Titelfavoriten deklassiert hat. In einer Art und Weise, wie man es jetzt schon 3 mal bei dieser WM gesehen hat. Nach dem Australien-Spiel sagten alle noch: Jaaaaa, das war ja nur Australien, warten wir mal ab, bis ein Großer kommt. In meinem oben genannten Beitrag vom 14. Juni sind diese Kommentare zu lesen. Den Eindruck, den die Mannschaft aber in diesem Spiel bei mir hinterlassen hat, hat sie im Achtelfinale gegen England und gestern gegen Argentinien mehr als bestätigt. Wir sehen eine deutsche Mannschaft, wie sie es wohl noch nie gegeben hat. Vor allem, wir sehen eine Mannschaft. Eine Mannschaft ist das, was die Franzosen, die Engländer und die Italiener nicht haben.
Aus einer gut spielenden Mannschaft sollte man eigentlich niemanden herausheben, aber 3 Namen sollen stellvertretend für alle Mannschaftsbereiche genannt sein.

Arne Friedrich, Abwehr
Ja, seit dem Australienspiel mag ich Arne Friedrich. Ich sage es offen und laut. Ich hielt nie etwas auf ihn. Fand ihn immer langweilig, antriebslos, empfand ihn nie als Führungspieler. Vor dem Turnier habe ich gehofft, dass der Mertesacker ihn mitzieht. Aber die Leistung, die er jetzt zeigt, ist unglaublich. Glückwunsch an Wolfsburg, wo er ja zukünftig seine Brötchen verdient.

Bastian Schweinsteiger, Mittelfeld
Der beste Spieler des Turniers bisher. Gestern verdient zum „Man of the Match“ gewählt, spielt Schweinsteiger Fussball, wie er moderner nicht sein kann. Laufstark, überragend in der Defensivarbeit und Impulse setzend in einer Art und Weise, wie es Messi während des ganzen Turniers nicht ansatzweise konnte. Uli Hoeness, ich gebe Ihnen einen Tipp: Geben Sie dem Mann einen Lebensvertrag.

Miroslav Klose, Sturm.
Ich mag den Miro ja sowieso und ich verteidigte ihn auch immer, wenn es nicht so gut lief, er ist halt, wie ich, Pfälzer. Aber ich habe ihn nicht deswegen verteidigt, sondern weil man seine Qualitäten nicht immer sieht. Es gibt auf der Welt kaum einen Stürmer, der so viel läuft, so viel in der Defensive schuftet und so mannschaftsdienlich spielt wie „Mirek“. Mit 14 Toren ist er nun der erfolgreichste deutsche WM-Torschütze; schiesst er noch zwei, überholt er Ronaldo und wird zur Legende. Und das nicht mit einer Frisur oder großen Sprüchen, sondern bescheiden, bodenständig und sportlich, wie einst Fritz Walter.

Es ist alles drin. Mit den Leistungen gegen Australien, England und Argentinien zählen wir nunmehr zu den Topfavoriten der letzten vier. Ob einem das gefällt oder nicht, aber wer was anderes behauptet, hat wohl ein anderes Turnier beobachtet. Ich freue mich auf ein hoffentlich packendes Halbfinale gegen den Europameister Spanien, mit denen wir ja eine Rechnung offen haben, und ich würde mich sehr auf ein Endspiel gegen Holland freuen.

P.S. Die gelbe Karte für Müller war ein Witz!

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